»BEHIND THE MASK« – die Ausstellung
»Behind the mask« lautet der Titel meines zweiten Stipendiums und ist quasi eine Fortführung meiner Auseinandersetzung mit Faces. Dabei ging es um Gesichter und Masken. In meiner Auseinandersetzung mit diesem Thema wurde mir die psychologische Dimension deutlich, wie sehr Masken, die wir tragen, auch wie die Rollen zu verstehen sind, die wir spielen, um auf eine gewisse Art und Weise gesehen und beachtet zu werden.
Aktuell sind wir damit konfrontiert, einen Teil unseres Gesichtes aus Schutzgründen zu bedecken. Das hat Auswirkungen auf unsere soziale Interaktion, weil wir im Gesicht unseres Gegenübers nicht mehr lesen können.
Im westlichen Kulturkreis hat das Gesicht jedoch wesentlich mit der eigenen Identität zu tun, mit Selbstdarstellung und Ausdruck. Wir investieren zum Beispiel viel Geld für Kosmetika oder lassen uns hippe Bärte stehen – alles nur, um uns ein bestimmtes Image zu geben.
Das Projekt »Behind the mask« ist daher bewusst doppeldeutig zu verstehen. Hier liegt mein Fokus auf der Frage nach sichtbar sein und sichtbar machen, also Themen wie Identität, dem Innen und Außen und Projektionen.«
Die Ausstellung im Schauraum des ARTLETstudios, ein Katalog, Augmented Reality-Präsentationen der Arbeiten im Außenbereich (und im Katalog) sowie die virtuelle Ausstellung starten am 4. Februar 2022. Details dazu werden in der nächsten Zeit auf ARTLETstudio.online (https://www.artletstudio.online/kuenstlerdetails/andrea-kraft/) und hier veröffentlicht.
Andrea Kraft – die Künstlerin
Ihre Werke bewegen sich zwischen Malerei und Skulptur, Raum und Fläche, Abstraktion und Figuration, Geist und Materie. Trotz aller Gegensätze wirken ihre Arbeiten harmonisch, fast schön im klassischen Sinne und berühren den Betrachter häufig sehr emotional. Das mag auch an der Verführungskraft ihrer Oberflächen liegen.
Wenn man sie auf das von ihr verarbeitete Material anspricht, erfährt man, das sie ein ungewöhnliches bildhauerisches Material verwendet, das sie „Zellukat“ nennt und das sie sich bereits während ihrer Studienzeit selber erarbeitet hat. Dieses besteht aus einem Mix „gewöhnlicher“ Materialien wie Holz oder Bambusfaser, Quarzsanden etc. – auch hier findet sich das Prinzip der Gegensätzlichkeit – Leichtes trifft auf Schweres, womit sie dem Geiste der Art Povera sehr nahesteht. In einem weiteren Schritt veredelt sie die Oberflächen in aufwendiger Trompe-l’oeil-Manier zu hochwertigen Materialien wie Bronze, Gold, Schiefer, Stein. Dabei geht es ihr weniger um den Effekt einer Illusion als vielmehr um den Ausgleich und um eine Verbindung von Gegensätzlichem. Konzeptionelle Idee und meisterhaft ausgeführtes Handwerk werden als gleichwertig betrachtet.
(P. Weyden, Galerist)